Und wieder soll verhindert werden

Alex

29. April 2008

9 thoughts on “Und wieder soll verhindert werden

  1. Ich stimme Dir bezüglich des kompletten zeitlichen Ablaufes vollkommen zu. Es ist ärgerlich, dass sowas immer auf den letzten Drücker kommt. Allerdings vermisse ich auch etwas die Weitsicht und Flexibilität der Entscheider. Denn die Argumente der BI sind doch durchaus nachvollziehbar.
    Die der Gegner sind lediglich, dass es eine zeitliche Verzögerung gäbe, die der FH schade. Das möchte ich auch nicht bestreiten. Nur hätten die Entscheider schneller geschalten, wäre eben auch ein Alternativstandort in den Leightons schneller verfüg- und nutzbar. Damit ein starkes Argument für den Alandsgrund hinfällig.
    Denn Verkehrsanbindung, Erweiterungsmöglichkeiten, Zentralisierung von Lehre und Forschung, sowie Verhinderung von weiterer Flächenversiegelung sprechen defintiv für die Leightons.
    Vielleicht schaltet und waltet man beim nächsten Mal etwas schneller. Das würde vielen Menschen eine Menge Mühe sparen.

  2. Da stimme ich Euch beiden zu.
    Zeitlich ist das jetzt ein bisschen ungücklich gelaufen.
    Das aber, wie Al schreibt, erst jetzt wieder die „Entwicklungsverhinderer“ auftauchen, ist noch blöder.
    Erst Bahnhof, nun FH, als nächstes wirklich IKEA?

    Aber hinterher jammern alle….

  3. 2004 hat dummerweise noch niemand an einen schnellen Abzug der Amis gedacht, wurde da nicht erst der Betonwall gebaut? Wenn jetzt ein Bürgerentscheid kommt, verzögert das einen FH-Umzug um eine halbe Ewigkeit, das finde ich unverantwortlich, auch wenn die Leightons als Groß-Campus natürlich ideal sind, andererseits ist die FH nicht an die Uni gebunden.

  4. Aber die Arcaden wurden doch auch nur deswegen verhindern, weil sie von der Planung total unsinnig waren.
    Der Röntgenring ist doch heute schon die unerträglichste Straße in Würzburg – und da noch ein Einkaufszentrum in dem Ausmaße hin?
    Da war der Bürgerentscheid doch auch nichts weiter als eine Korrektur der verfehlten Planung des Stadtrates.

  5. Ich fand die Arcaden-Planung gut und war auch – und bin es immer noch – dafür, dass am Bahnhof bzw. bei den Posthallen etwas entsteht, das Menschen nach Würzburg lockt, IKEA wird von der Autobahn angefahren, dann geht es wieder heim. Ein Parkplatz am Gaswerk mit Durchstich zur Innenstadt hätte Würzburg meines Erachtens gewinnen lassen, auch die Einzelhändler gejammert haben. Keiner geht nur in die Arcaden und dann wieder heim, so hässlich ist unsere Stadt schließlich nicht.

  6. zunächst ist der Bürgerentscheid notwendig, da niemand rechtzeitig die Notbremse gezogen hat, nachdem klar war, dass die Leightons frei werden. Genau die Mentalität Rosenthal ist doch: Oh, die Begleitumstände haben sich geändert, aber dennoch ist es zu spät nun doch die bessere Alternative zu berücksichtigen. Diese Denkweise ist vielleicht etwas schneller fertig, kostet aber dreimal so viel und hat nicht das beste Ergebnis am Ende. Müssen wir echt noch mehr Landschaft versiegeln, wenn 2000m weiter schon fast alles fertig ist? Das ist Wahnsinn, es ist 2008!

  7. und die Zahl der Studienplätze stünde ohnehin nicht rechtzeitig zur Verfügung, dieses Argument zählt nicht, schon gar nicht in Würzburg. Dieses Thema wurde seit Jahren nicht behandelt, und jetzt wo es ohnehin zu spät ist wird die Kiste voll in den Sand gesetzt.

  8. Hmmm…
    Soweit ich das alles übersehe, hat die Stadt den Bau bereits genehmigt. Würde die Genehmigung zurückgezogen (weil ein Bürgerentscheid die Stadt dazu „zwingt“), wäre dann nicht Schadensersatz fällig? Soweit ich weiß, müssen Behörden für die Auswirkungen eines nachträglichen Rückzugs positiver Bescheide, die sie erlassen haben, den anfallenden Schaden ersetzen. Wie jedes Unternehmen auch.
    Hat man das den Unterschreibenden seitens der BI gesagt? Dass sie mit ihren Steuergeldern ggf. das Rückziehen bezahlen müssen?
    Ich vermute nicht.

    Was ich auch etwas in der Diskussion vermisse, ist etwas mehr Realitätsbezug. Das Gelände der Amerikaner fällt ja nicht an die Stadt Würzburg oder das Land Bayern, sondern an den Bund. Wie lange sich Verhandlungen mit dem Bund hinziehen, kann man in Schwabach sehen. Dort sind die Amerikaner bereits vor 10 oder 15 Jahren „abgezogen“ und noch heute stehen Grundstücksteile „leer“ bzw. können oder werden noch nicht genutzt.
    Ein weiterer Aspekt ist die Bodenbelastung. Was auf diesen Geländen des Militäts gemacht wurde und wie stark der Boden belastet ist, ist noch VÖLLIG ungeklärt. Einfach mit dem Bagger anrücken und eine FH drauf bauen… so einfach stellt sich das wohl nur der engangierte Laie vor. Bis entschieden werden kann, wie, von wem und wann die Flächen genutzt werden können, können noch viele, viele Jahre vergehen.

    Bevor man nun den Planern mangelnde Weitsicht vorwirft, sollte man bedenken, dass man dort möglicherweise all dies schon berücksichtigt hat.

    Flächen“versiegelung“. Klar, ist unschön. Aber auch ein Killerargument gegen jeden Bau. Vielleicht sollte man der BI mangelnde Weitsicht vorwerfen. Denn es gab (kann man ja oben lesen) schon lange weit vorher die Möglichkeit, Einspruch zu erheben. Hat man zu all diesen Zeitpunkten geschlafen und ist erst aufgewacht, nachdem alles genehmigt und unter Dach und Fach ist? Scheint mir nicht besonders weitsichtig.

    Irgendwie klingt es auch ein wenig wie immer: Das NIMBY-Prinzip. Not in my backyard. Klar, wir wollen (fast) immer alles haben – aber bitte schön nicht vor der eigenen Haustüre. Die anderen haben doch auch eine Türe, vor der man bauen kann… 😉

    Alle wollen den Standort Deutschland sichern. Alle wollen mehr Bildung. Alle wollen, dass mehr Menschen gute Bildung bekommen. Dass man dazu auch Räume braucht, scheint vielen dagegen nicht so klar. Die FH platzt jetzt schon raummäßig aus allen Nähten. Die Studierendenzahlen werden (politisch gewollt) ständig erhöht und an den doppelten Abi-Jahrgang darf man gar nicht denken. Wo sollen all diese Studierenden unterrichtet werden? Sankt Florian hilf, aber bitte nicht vor meiner Haustüre. Verständlich. Solange man den Menschen nicht wirklich erklärt, was sie da eigentlich unterschreiben, kommen halt solche Ergebnisse raus. Es genügt, ein wenig auf die Solidar- und Unverständlichkeitsdrüse zu drücken und viele sagen: „Stimmt, die können doch ins Ami-Gelände? Das wäre doch perfekt.“

    Wäre von Anfang gesagt worden, warum das derzeit nicht in Frage kommt und was die Folgen wären.. Dann wären möglicherweise genau so viele Unterschriften zusammen gekommen, wie da oben um Hubland unmittelbare Anwohner zu finden sind. Dass denen das nicht genehm ist, kann ich völlig nachvollziehen. Dass sich andere davon mitreißen lassen, ist eine andere Geschichte.

    Meine Meinung.

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